Zielgruppenorientierte Unterbringung von homo-/bi-/trans*- und intersexuellen Asylwerbenden im Rahmen der Grundversorgung.
Die fluchtauslösenden Ereignisse von homo-/bi-/trans*-/intersexuellen Asylwerbenden sind überproportional häufig mit psychischen, physischen und sexualisierten Gewalterfahrungen verknüpft. Sobald sie in Österreich für ihre Umgebung als homo-/bi-/trans*/intersexuell sichtbar werden, erlebt die Mehrzahl von LGBTQI+ Asylwerbenden jedoch auch hier erneut homo-/transphobe Gewalt und Diskriminierung. Verstärkt im Bereich der organisierten Unterbringung von Asylwerbenden sind sie massiv von Eingriffen in ihrer psychischen, physischen und sexuellen Integrität durch andere Asylwerbende betroffen.
Insofern sind LGBTQI+ Asylwerbende besonders im Bereich der Unterbringung und Verpflegung als vulnerable soziale Gruppe zu verstehen. Um die psychische und physische Unversehrtheit der betroffenen Personen gewährleisten zu können, bedarf es besonderer Unterbringungsleistungen im Rahmen des organisierten Wohnens für Asylwerbende. Aus Sicht qualifizierter Organisationen im Bereich der Beratung und Betreuung von LGBTQI+ Asylwerbenden ist empfohlen, eigene, geschützte Unterkünfte, für ausschließlich Zugehörige dieser sozialen Gruppe, zu schaffen. Aufgrund des traumatischen Erfahrungshintergrundes vieler LGBTQI+ Asylwerbender sind kleinere Wohneinheiten im Rahmen des dislozierten Wohnens zu bevorzugen, da sie mehr Möglichkeiten der Anonymität und Rückzugsmöglichkeit bieten.
Tralalobe eröffnete im Herbst 2016 die erste Queere WG in Wien 20, eine zweite entstand bald darauf im 15. Bezirk in der Reindorfgasse. Weitere 15 Plätze konnten im Tralalobe Haus Wien Josefstadt geschaffen werden:
Insgesamt können derzeit 46 LGBTQI+ Asylwerbende zielgruppenspezifisch untergebracht werden - und mit Ihrer Hilfe noch mehr!
Die Klient:innen werden vom Verein Tralalobe in Zusammenarbeit mit der Queer Base und dem FSW betreut.